Elternsorgen ernst nehmen – SPD fordert Kinderarzt und Einschulungsuntersuchung vor Ort

Die SPD Vertreter aus Ebern, Patricia Walter, Barbara Hahnlein (Initiatorin der Unterschriftenaktion), und der Ortsvereinsvorsitzende Eckart Roeß übergeben im Beisein von Bürgermeister Jürgen Hennemann dem Landrat Wilhelm Schneider die Unterschriftenlis

12. Juli 2018

Einschulungsuntersuchung vor Ort

Ein weiteres Anliegen war für die Vertreter der SPD Ebern die zukünftige organisation der Vorschuluntersuchen in den Kindergärten, sie sollen nach Haßfurt zentralisiert werden. Das wurde in einer Bürgermeisterdienstbesprechung vom Gesundheitsamt den Bürgermeistern mitgeteilt, bestätigt Bürgermeister Hennemann. Aus planerischen Gründen und wegen Personalmangel im Gesundheitsamt sei dies notwendig. Dagegen sprachen sich Bürgermeister Hennemann, wie Bürgermeisterkollegen aus der Baunach Allianz aus. Bisher fanden die Vorschuluntersuchungen in den Einrichtungen vor Ort statt. Die Ärztin vom Gesundheitsamt kam also zum persönlichen Gespräch in die Einrichtungen, die den Kleinkindern die gewohnte Umgebung und Sicherheit gab.

Erstmals aufgetaucht ist die Thematik in diesem Jahr zur Einschuluntersuchung für das Schuljahr 2018-19. Es sollte die bisherige Praxis geändert werden und die Eltern der kirchlichen Kindertagesstäte „Arche Noah“ in Ebern wurden gebeten mit ihren Kindern zur Voruntersuchung nach Haßfurt zu fahren. Die Kita wäre die erste aus Ebern gewesen, obwohl alle anderen Kindergärten vorher noch vom Gesundheitsamt angefahren wurden. Der Aufschrei der Eltern war entsprechend groß. Laut Patricia Walter hat sich der Eberner Bürgermeister Jürgen Hennemann schnell und entschlossen darum gekümmert und beim Landrat ein offenes Ohr gefunden, so dass es für dieses Jahr noch einmal abgewendet werden konnte. Die Untersuchung fand vor Ort statt. „Wir möchten, dass die Untersuchungen weiter in Ebern an den Einrichtungen stattfinden“, sind sich die SPD Vertreter und Bürgermeister Hennemann einig. Allein dieses Jahr sind es 79 Schüler für Ebern und Rentweinsdorf – somit also 79 Fahrten nach Haßurt nur für die GS Ebern! „Das macht aus unserer Sicht keinen Sinn, dass alle einzeln nach Haßfurt fahren sollen“, erklärt SPD Ortsvereinsvorsitzender Eckart Roeß, weder Ökologisch noch Ökonomisch. Zudem bliebe viel zu viel Zeit auf der Strecke. Das Gesundheitsamt hat bisher damit geworben, dass die Vorschuluntersuchung im Kindergarten stattfindet, um den Kindern die Sicherheit der gewohnten Umgebung zu gewährleisten. (So steht es auch auf den Aushängen des Amtes, die auch im kirchlichen Kindergarten ausgehängt waren). Für die Termine ist jeweils ein Zeitraum von 40 Minuten pro Kind angesetzt. So sind Fahrgemeinschaften kaum möglich. Dazu kommt die schlechte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Haßfurt. Laut Patricia Walter haben sich Wartezeiten von 20 Minuten als realistisch herausgestellt. Der Kindergarten dagegen (das Personal kann gut einschätzen, welche Eltern flexibel sind) hat die Termine so organisiert, dass kein Leerlauf für die Ärzte des Gesundheitsamtes bei ihren Untersuchungen vor Ort entstanden ist! Für die Kinder ist das zudem ideal. Sie werden für die Untersuchung aus ihrer Kindergartengruppe geholt und können diese direkt nach der Untersuchung wieder besuchen. Laut Ortsvereinsvorsitzendem Eckart Roeß, der selbst als Pädagoge solche Untersuchungen an seiner Schule kennt, ist das für die Kinder die bestmögliche und aus kinderpsychologischer Sicht gesehen, beste Variante.

Durch die Untersuchung im Kindergarten ist auch eine sofortige Reflexion von Gesundheitsamt, Erziehern und Eltern möglich, was sehr gut und wichtig ist. Insgesamt wird die Untersuchung im Kindergarten als sehr gute Sache angesehen. Es wäre schade, wenn die Qualität durch Verlagerung ins Gesundheitsamt nach Haßfurt, wie angedacht, sich verschlechtern würde. Landrat Schneider hat bei dem Gespräch im Krankenhaus in Aussicht gestellt, dass man für Ebern und Untermerzbach eine Lösung in Kindergärten im Raum Ebern anstrebt, da diese Orte im Vergleich zu andern die weiteste Anfahrt hätten. Dies wäre in den Augen der anwesenden SPDlern und des Bürgermeisters Jürgen Hennemann der einzig gangbare und richtige Weg, für die Kinder, für die Familien und für die Umwelt!

Text und Bild: Eckart Roeß

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